Spitzensport

Die Elite in Zürich…

Mit zehn Athletinnen und Athleten war PluSport an den Paralympics 2024 in Paris vertreten – und sie zeigten ihre Bestleistungen! Am Empfang in Zürich liessen sie ihre Eindrücke nochmals Revue passieren.

Unglaublich überwältigende Eindrücke brachten die Paralympioniken und ihr Staff mit in die Schweiz zurück. Und sie durften stolz ihre Resultate feiern: 8 Medaillen und 10 Diplome! Ehrenpräsident Christian Lohr, Präsident Markus Gerber, Vorstandsmitglieder, die gesamte Geschaftsleitung, Partner, Gönner und Stiftungsvertreter liessen es sich nicht nehmen, ihre Bewunderung und Gratulationen auszusprechen.

…und die Rad-Cracks ebenso

Drei Athletinnen nahmen ihren Schwung von den Paralympics in Paris mit nach Zürich und gewannen wieder fünf Medaillen.

Flurina Rigling erkämpfte sich zwei Goldmedaillen, insgesamt zählt sie für 2024 acht Medaillen. Celine van Till schaffte es ebenso auf Platz eins im Zeitfahren und auf den zweiten Platz im Strassenrennen. 2024 waren dies die Medaillen drei und vier. Franziska Matile-Dörig gewann ebenfalls Gold und Silber in Zürich, Bronze in Paris und Bronze in Brasilien.

Die Rad-WM in Zürich wurde durch den tödlichen Unfall der Radsportlerin Muriel Furrer überschattet. Flurina Rigling widmete ihren Sieg der jungen Kollegin und sagte: «Wir sind eine Familie – ich bin für sie gefahren.» Die Tragödie zeigte der Radsportgemeinschaft ihre Stärke und ihren Zusammenhalt, indem sie Muriels Andenken ehrte und gleichzeitig die Leidenschaft für den Sport, die sie alle verbindet, weiterlebte.

Fotos: Sam Buchli

Aktuelles zum Para Cycling

BerichtPeter Birrer, Luzerner Zeitung
Photo: Dominik Wunderii

Wenn Para-Sportler Timothy «Tim» Zemp auf das Jahr 2024 zurückblickt, wird er sich an wunderbare Momente erinnern. «Es waren mega bereichernde Monate», sagt der 31-jährige Obernauer jetzt schon. Im Sommer gehörte der Radfahrer zur Schweizer Delegation bei den Paralympics in Paris. Ende September folgte mit der Teilnahme an der Rad-WM in Zürich das nächste Highlight.

Und nun, Ende Oktober, absolvierte er als Dreingabe den Halbmarathon in Luzern. 2012 erlebte er seine Halbmarathon-Premiere Zemp kam mit einem verkürzten Unterschenkel und drei Zehen am rechten Fuss zur Welt. Deshalb ist er auf eine Prothese angewiesen, was ihn aber keineswegs daran hindert, sportlich auf hohem Niveau aktiv zu sein. In seiner Jugend spielte er Unihockey und Handball, war als Langläufer unterwegs und im Jungschützenverein aktiv. Und 2012 erlebte er seine Halbmarathon-Premiere in Luzern.

Nach seinem Studium in Wirtschaftsinformatik setzte er auf die berufliche Karriere, wurde Co-Founder eines Informatikunternehmens in Zürich und lebt inzwischen in Winterthur. Dass er überhaupt zum wettkampfmässigen Radsport fand, verdankt er einem Kollegen, der - so formuliert es Zemp selber - «eine Schnapsidee» hatte. Die beiden fuhren vor fünf Jahren mit dem Zug nach Deutschland und kauften sich je ein Velo einer Marke, die in der Schweiz nicht erhältlich war. So begann quasi die Velokarriere des Innerschweizers. Das Gewicht von 90 auf 70 Kilo reduziert Jedenfalls wurde dieser Sport für Tim Zemp mehr und mehr eine grosse Leidenschaft.

Und er schlug ein beeindruckendes Tempo an. Seit 2021 gehört er zum Schweizer Nationalkader, wobei er das Zeitfahren als «meine Disziplin» bezeichnet. An den zwei Grossanlässen in diesem Jahr belegte er jeweils Platz 7. Die intensiven Trainings haben auch Auswirkungen auf das Gewicht, welches er von 90 auf 70 Kilo reduzieren konnte. Das Rennen bereitet Zemp dank einer Prothese keine Mühe.

Im rechten Schuh steckt ein «Kunstfuss», wie er das nennt, mit einer Carbonfeder. 15 Zentimeter weiter oben ist sein natürlicher Fuss in einer Schiene. «Ich kann praktisch alles machen und nehme meine Einschränkung gar nicht als solche wahr», sagt er, «nur das Klettern wäre ein Wagnis. Darum verzichte ich darauf.» Die Laufveranstaltung in Luzern ist für den Athleten gleichbedeutend mit einem willkommenen Heimatbesuch.

«Intensiv habe ich für den Wettkampf nicht trainiert, eine Wahnsinnszeit werde ich kaum erreichen», sagt er, fügt aber an: «Ein Halbmarathon geht immer.» Trotz Beschwerden spurtet er ins Ziel Zwei Stunden peile er an, sagt Zemp, betont aber auch: «Ebenso wichtig ist mir, dass ich Spass habe und das Rennen geniessen kann.» Bei der Hälfte des Rennens machen sich an seinem rechten Fuss, bedingt durch die Prothese, Blasen bemerkbar. Aber deswegen aufgeben? Kein Thema - «auch wenn die Schmerzen ein überschaubares Vergnügen waren», wie er scherzhaft anmerkt. «Tim» Zemp hat Lust aufs Laufen.

Am Schluss setzt er gar noch zu einem Spurt an und überquert nach 2:07:52 Stunden die Ziellinie und ist mit seiner Leistung «super zufrieden». Erschöpft ist er nicht, im Gegenteil. «Ich bin fit wie ein Turnschuh», sagt er, «einzig die Blasen hätten nicht sein müssen.» Aber er hat sich deswegen die gute Laune nicht verderben lassen.« Es war eine traumhaft schöne Strecke bei traumhaftem Wetter. Was will man da noch mehr?»

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