Nachwuchsförderung

Nachwuchsförderung im Para-Sport funktioniert zusammen mit dem Regelsport

Mission, Förderzielgruppen und Fördersportarten bei PluSport

PluSport als nationales Kompetenzzentrum für Sport mit Behinderung sowie Inklusion im Sport stellt die Sportlerinnen und Sportler ins Zentrum der Fördermassnahmen. Im Kern geht es darum, die Zugänglichkeit zu verbessern und eine möglichst grosse individuelle Wahlfreiheit zu ermöglichen.
Aktuell betreut PluSport Spitzensport-Athleten und -Athletinnen mit Körper- und Sehbehinderungen in rund zehn Sportarten. Im Fokus stehen dabei die paralympischen Disziplinen sowie weitere Fördersportarten.

Förderung im Sportsystem Schweiz und bei PluSport
Der Behindertensport ist ein Abbild des Regelsports – auch was die Strukturen betrifft. PluSport Schweiz ist als Sportverband Mitglied bei Swiss Olympic und fördert Sportlerinnen und Sportler mit Behinderungen nach dem Rahmenkonzept zur Sport- und Athletenentwicklung «FTEM Schweiz». Bei PluSport können Menschen von jung bis alt und aus unterschiedlicher Motivation Sport treiben. Dem Dachverband angeschlossen sind rund 80 Mitgliederclubs mit regelmässigen Sportkursen in diversen Sportarten. Wer ambitioniert ist und Höchstleistungen anstrebt, kann bei PluSport den Athletenweg vom Breitensport bis zum Spitzensport gehen. Wer andere Motive in den Vordergrund stellt, kann sich ein Leben lang – unter seinesgleichen oder inklusiv – bewegen.

Paradigmenwechsel in der Förderung von Nachwuchs
Lange Zeit haben sich Para-Sportlerinnen und Para-Sportler* in der Schweiz einer Parallelstruktur zu nichtbehinderten Sportlerinnen und Sportler entwickelt. Durch die intensivierte Partnerschaft mit den Regelsportverbänden hat PluSport in den letzten Jahren aktiv Brücken geschlagen. Heute sind besonders in den paralympischen Sportarten gemeinsame Trainings und ein steter Austausch unter den Funktionären mehr Regel als Ausnahme. Im Breitensport gewinnen inklusive Wettkampfformen und Turniere an Bedeutung. Aktuelles Beispiel ist das Eidgenössische Turnfest 2025 in Lausanne mit zwei inklusiven Leichtathletik-Disziplinen und 16 teilnehmenden PluSport-Clubs.  
*PluSport, aber auch Swiss Paralympic, verwenden den Begriff Para-Sportler:in in der Kommunikation für die Zielgruppen Sportler:innen mit Beeinträchtigung der Motorik oder Sehfähigkeit.

PluSport treibt den Paradigmenwechsel voran im Sportsystem Schweiz. Im Speziellen Sporttreibende mit leichteren motorischen Einschränkungen oder Sehbehinderungen finden den Zugang zum Sport oft über den Regelsport. Wer mithalten kann, fühlt sich in diesem Setting meist besser aufgehoben. PluSport will diese Zielgruppe mit Kompetenz, Netzwerk und wirkungsvollen Massnahmen auf ihrem Weg begleiten. Ein Beispiel dafür ist die systematische Zusammenarbeit mit Rehakliniken und Orthopädie-Partnern. Sei es durch Sportberatungen als Anschlusslösung für Patientinnen und Patienten oder gemeinsame Anlässe zur Netzwerkpflege.

Herausforderung Detektieren von Para-Sportler:innen
Para-Sportler, die ganz selbstverständlich in den Regelsportstrukturen inkludiert sind, erfahren leider noch heute nicht per se von den Unterstützungsmassnahmen von PluSport. Diesem Hindernis wirkt PluSport seit 2020 durch die intensivierte Kooperation mit den Regelsportverbänden und neu ab 2025 mittels Inklusions-Coaching-Dienstleistungen entgegen. Dank Steigerung der Berührungspunkte in den Regelsportvereinen oder in der Regelschule gelangen insbesondere Kinder- und Jugendliche mit Behinderungen auf den Schirm von PluSport – ganz ohne früheren Bezug durch betroffene Personen in ihrem Umfeld. 

Durch die Partnerschaften im Sektor Rehabilitation und Orthopädie leistet PluSport über die Sportberatung einen Beitrag zum Wiedereinstieg in den Sport und kommt dadurch in Kontakt mit potenziellen Para-Sportlern.

Inklusions-Perspektive erweitern: von der Sportlerin zur Funktionärin
Inklusion im Sportsystem Schweiz vorantreiben heisst auch, dass mehr Personen mit Behinderungen als Funktionäre im Regelsport tätig sind. Viele Para-Sportlerinnen und -sportler engagieren sich – analog zu Sportlern ohne Behinderung – nach ihrer Aktivkarriere im Sportverein oder im Trainerberuf. Das geschieht im Breitensport oftmals unter dem Radar von Medien und den Top-Entscheidenden der Sportverbände.

Hier stösst PluSport einen weiteren Paradigmenwechsel an. Jahrzehntelang wurden die Aus- und Weiterbildungskurse mit grossem Selbstverständnis durch Fachpersonen ohne Behinderung geleitet. Man stelle sich umgekehrte Situation im Regelsport einmal vor. PluSport lebt Inklusion – seit 2022 zentraler Pfeiler in der Verbandsstruktur – auch dahingehend, dass der Anteil von Fachpersonen mit Behinderungen im Ausbildungskader und bei den Inklusions-Coaches systematisch erhöht wird. Grundlage dafür ist die Durchlässigkeit in den entsprechenden Ausbildungsinstitutionen (u.a. J+S und esa seitens BASPO). Wichtige Weichenstellungen konnten bereits erreicht werden durch den Einsitz von PluSport in den entsprechenden Arbeitsgruppen und deren strategischen Veranstaltungen (u.a. J+S Ausbildungskonferenz).

Fazit
Eine zielführende Förderung von Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung im Sportsystem Schweiz findet in der heutigen Zeit Hand-in-Hand mit dem Regelsport statt. Unabhängig davon, ob das Leistungsmotiv oder der Gesundheitsaspekt priorisiert werden.

Sporttreibende, aber auch Sportfunktionärinnen und -funktionäre mit und ohne Behinderungen können in einem zeitgemässen Sportsystem Schweiz voneinander profitieren. Wenn der Sport seine prädestinierte Vorreiter-Rolle auch in der Inklusionsthematik spielt, entwickelt sich in dessen Dynamik auch die Gesellschaft weiter.

Geförderte Spitzensport-Sportarten bei PluSport

Fördertrainings und Angebote

Inclusion-Coaching & Supporting Program

 

Ski alpin (Para Alpine)

Snowboard (Para Snowboard)

Leichtathletik (Para Athletics)

Radsport (Para Cycling)

Schwimmen (Para Swimming)