Gemeinsam mit St. Moritz Tourismus veranstaltet PluSport Behindertensport Schweiz den «Para Alpine Skiing Europa Cup» auf der Original-Strecke der WM 2017 in St. Moritz. Für die Athleten ist dies die perfekte Hauptprobe für den Weltcup-Auftakt, der am 7. Januar 2020 ebenfalls in der Schweiz – in Veysonnaz – stattfinden wird.
Bis dahin gibt es für die Schweizer Skifahrer aber noch viel zu tun. «Wir werden weiter an den technischen Fortschritten feilen», sagt Nationaltrainer Grégory Chambaz. «In St. Moritz werden wir sehen, wo wir im Vergleich zu unseren Konkurrenten stehen und ob wir im Sommer optimal trainiert haben.»
Im Schweizer Kader gab es kaum Änderungen. Thomas Pfyl ist weiter der grösste Routinier mit den konstantesten Leistungen. Der 32-jährige Schwyzer fuhr letztes Jahr regelmässig in die Top 5 und beendete den Gesamt-Weltcup als Vierter. «Thomas wird auch in dieser vorne mitfahren», ist Chambaz überzeugt. Ähnlich sieht der Nationaltrainer die Ausgangslage bei Robin Cuche. Der 21-jährige Neuenburger habe aufgrund eines Schulwechsels und eines Sprachaufenthalts im Ausland zwar weniger trainieren können, habe aber viel an der Technik gefeilt.
Auf ihr Heimrennen in St. Moritz freut sich Bigna Schmid ganz besonders. Die 22-jährige Bündnerin fährt auf «ihrer» Strecke im Engadin regelmässig aufs Podest und tankt damit jeweils grosses Selbstvertrauen für den Rest der Saison.
Nicht in St. Moritz starten wird Théo Gmür. Der Überflieger der vergangenen zwei Saisons – mit drei paralympischen Goldmedaillen in Pyeongchang und zweifachem WM-Gold 2019 im italienischen Sella Nevea – hat sich im Training eine Verletzung zugezogen und wird erst im späteren Verlauf der Saison wieder Rennen bestreiten können.
Attraktives PluSport-Rahmenprogramm in St. Moritz
Neben den Europacup-Rennen wird eine integrative «Parallel Challenge» durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine Selbsterfahrung der besonderen Art: In ein und demselben Rennen treten Skisportler mit und solche ohne Handicap gegeneinander an. Die Piste wird dabei speziell an Amateur-Sportler angepasst und die Zeitmessung mit einem ausgeklügelten Faktorensystem berechnet.
In jeder Kategorie (sehbehindert, stehend, sitzend) gibt es unterschiedliche Klassen. Die Athleten werden aufgrund ihrer jeweiligen Behinderung einer Klasse zugeteilt. Die gefahrene Zeit jedes Athleten wird mit dem ihm entsprechenden Faktor multipliziert. Diese Berechnung ergibt dann die Faktorzeit, welche für die Platzierungen massgebend ist. Je ausgeprägter eine Beeinträchtigung ist, umso mehr Zeitbonus erhält der jeweilige Athlet. So kann gewährleistet werden, dass Athleten mit verschiedensten Behinderungsarten fair gegeneinander antreten können. Bei der Parallel Challenge gibt es zusätzlich einen Faktor für Teilnehmer ohne Behinderung. Dies macht diesen Event einzigartig!
Para Alpine Skiing Europa Cup in St. Moritz. Das Programm:
- 18.12.2019: Riesenslalom 1, 10 Uhr/13.00 Uhr
- 19.12.2019: Riesenslalom 2, 10 Uhr/13.00 Uhr
- 20.12.2019: Slalom, 10 Uhr/13.00 Uhr
- 21.12.2019: PluSport Parallel-Challenge 09.30 Uhr
Die Schweizer Athleten
Kategorie Sitzend
- Murat Pelit TI
- Christoph Kunz BE, Paralympics-Gold in Vancouver 2010 und Sotschi 2014 sowie Weltmeister 2017
- Stephan Gmür GR (Nachwuchsathlet)
- Micha Waefler BE (Nachwuchsathlet)
- Pascal Christen NW (Nachwuchsathlet)
Kategorie Stehend
- Thomas Pfyl SZ (Halbseitenlähmung), Gesamtweltcupsieger 2006/07, neunfacher WM-Medaillengewinner
- Robin Cuche NE (Halbseitenlähmung), WM-Silber 2017
- Bigna Schmidt GR (TAR-Syndrom), mehrfache Weltcup Podestfahrerin
- Ueli Rotach SG (Nachwuchsathlet)
Kategorie Blind / mit Guide
- Thibaut Trancart mit Guide Mano Pauli GE