«Ich bin der glückliste Nationaltrainer der Schweiz», scherzt Silvan Hofer. Sein Snowboardteam holte beim ersten Europa- und Weltcup der Saison im holländischen Landgraaf Ende November gleich mehrere Podestplätze. «Einen besseren Start kann man sich nicht wünschen. Aron Fahrni gewann Bronze und auch die erste Schweizer Paralympics-Teilnehmerin im Snowboard Romy Tschopp zeigte herausragende Leistungen. Nach ihrem Comeback nach gesundheitlichen Problemen diesen Sommer holte die Baselbieterin in Landgraaf Bronze. Auch Newcomer Sandro Bohnet gewann im Europacup zwei Mal die Silbermedaille mit einer sehr guten Zielzeit. Als Schweizer Nachwuchshoffnung nimmt er erstmals an einer WM teil.
Die drei Para-Snowboarder:innen wollen an der WM in La Molina zeigen, welches Potential in ihnen steckt und können sich dabei auf noch mehr Professionalität stützen. Anders als im vergangenen Jahr hat das Para-Snowboard Team erstmals die Möglichkeit, einen eigenen Servicemann mitzunehmen. «Im vergangenen Jahr hat für das Erreichen der absoluten Spitze immer noch etwas gefehlt. Jetzt spielt alles zusammen», so Silvan Hofer mit optimistischem Blick auf den weiteren Saisonverlauf. «Bei Romy Tschopp erhoffen wir uns an der WM ein Top-5-Resultat. Aron Fahrni hat ebenfalls sehr viel Potential, aber die Weltspitze in seiner Klasse ist schon sehr gut», so Hofer. Sandro Bohnet wird in La Molina seine erste WM-Erfahrungen sammeln.
Die Podestplätze im Visier
Auf den Pisten von Espot, zweieinhalb Stunden entfernt von La Molina, werden zur gleichen Zeit drei Para-Skifahrer die Abfahrts-, Super-G- und Slalompisten hinunterrasen. Das Trio aus Robin Cuche, Théo Gmür und Thomas Pfyl liebäugelt an der WM in Spanien auch mit dem einen oder anderen Podestplatz. Für die Schweizer Skicracks ist es das der Höhepunkt der Saison.
Sehr erfolgreich in die Saison gestartet ist Robin Cuche. Nachdem der Neuenburger neu klassifiziert wurde und in dieser Saison in der Wettkampfklasse 9.1 mit etwas mehr Zeitbonus startet, stand er beim Weltcup in St. Moritz im Slalom zwei Mal auf dem Podest. «Die Slalomstrecke in St. Moritz liegt mir auch», meint der Speed-Spezialist Robin Cuche. In Steinach am Brenner holte er dann Silber im Super-G. Für die WM in Spanien nimmt er sich deshalb auch einiges vor: «Das Ziel ist klar eine Medaille zu holen», so Robin Cuche.
Auch Théo Gmür und Thomas Pfyl sind nach Verletzungen wieder gut in die Wettkampfsaison gestartet. Für Thomas Pfyl ist die WM speziell, da es die letzte seiner Karriere sein wird. Der Schwyzer wird im Frühling vom Spitzensport zurücktreten. «Ich habe schon etliche WM’s erlebt und bin froh, wieder dabei zu sein. Zudem bin ich zuversichtlich, dass meine Verletzung bis dahin noch besser geheilt ist.» Wenn am Wettkampftag alles zusammenpasst, rechnet sich der Doppel-Vizeweltmeister von 2019 auch gute Chancen aus.
Perfekter Saisonstart für Luca Tavasci
Der Engadiner Langläufer wurde Mitte Dezember beim Weltcup im finnischen Vuokatti guter Sechster über 10 km klassisch. «So einen guten Saisonstart hatte ich noch nie. Ich wusste, dass ich alles geben musste, um die Selektion für die WM zu schaffen, aber dass ich gleich so gut starte, hat mich auch etwas überrascht», meint Luca Tavasci. In Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt Mitte Januar will er sein Arbeitspensum reduzieren und das Trainingspensum nochmals erhöhen. Luca Tavascis Ziel an der WM ist Konstanz zu zeigen und die guten Resultate vom Weltcup möglichst zu wiederholen.