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Sechs Bronzemedaillen an der WM in Lillehammer

Zum Abschluss der gestrigen Para-Snowsports-WM in Lillehammer schaffte kein Schweizer Skifahrer die Qualifikation für die Achtelfinals. Somit war Théo Gmür mit Bronze im Super-G und im Riesenslalom der erfolgreichste Schweizer Athlet. Die Nationaltrainer ziehen Bilanz.

PluSport-Nationalcoach Grégory Chambaz ist mit dem Auftritt des Alpinteams an der WM alles in allem zufrieden, es sei eine gute Basis für die Paralympics in Peking. «Natürlich will man als Trainer immer das Optimum, aber wir hatten uns eine Medaille als Ziel gesetzt, das haben wir erreicht.» Théo Gmür mit zweimal Bronze (Super-G, Riesenslalom) war der herausragende Athlet aus Schweizer Sicht. Laut Chambaz wird die Konkurrenz auf Topniveau immer stärker. «Im Winter ist es nirgends schwieriger, Medaillen zu holen als im alpinen Männerbereich», so der Nationaltrainer. Für WM-Delegationsleiter Matthias Schlüssel von PluSport ist dies zugleich ein Fingerzeig, worauf in Zukunft zu achten sei: «Wenn die Konkurrenz immer stärker wird, müssen auch wir in der Schweiz genau schauen, wie und in welchen Bereichen wir uns steigern können.»

Erfolgreiche erste WM für das Snowboardteam
Ein Schweizer Snowboardteam war erstmals an einer WM vertreten. Umso zufriedener zeigt sich PluSport-Nationalcoach Silvan Hofer mit den Auftritten von Romy Tschopp, Ellen Walther und Aron Fahrni. Die Bronzemedaillen für Walther (3) und Tschopp (1) in Dreier- oder Vierer-Konkurrenzen können alle Beteiligten sehr wohl richtig einschätzen, vielmehr gehe es in der Bewertung um die erreichten Zeiten, um die Fortschritte, die Wettkampf für Wettkampf zu beobachten sind. «Romy war so nahe an den Besten dran», sagt Silvan Hofer. Und auch Aron Fahrni und Ellen Walther hätten gezeigt, welches Potenzial in ihnen steckt. Schliesslich müsse man sich auch immer bewusst sein, dass Tschopp und Walther die einzigen in der gesamten Konkurrenz seien, die im Alltag auf den Rollstuhl angewiesen seien, weshalb sie ein ganz anderes Energielevel aufbringen müssen als ihre Gegnerinnen.

Langlauf: Zufrieden mit der Leistung bei erschwertem Start
Im Langlauf war Luca Tavasci in einer ganz speziellen Situation: Nach einem positiven Corona-Test fiel die entscheidende Trainingsphase unmittelbar vor der WM ins Wasser. Der Engadiner konnte aus häuslicher Isolation erst zur zweiten WM-Woche anreisen. «Unter diesen Voraussetzungen war Lucas Leistung vor allem über die 20 km Skating als 12. sehr gut», bilanziert Nationaltrainerin Sandra Gredig. Beim Sprint kam erschwerend hinzu, dass sich die Bedingungen nach Schneefall stark veränderten. «Das sorgt immer für Hektik im Materialbereich», sagt Gredig, und wenn eben die Voraussetzungen eh schon speziell sind wie bei Tavasci, dann wirkt sich das stärker aus als bei Konkurrenten, die sich plangemäss auf die WM vorbereiten konnten.

Fotocredit: Goran Basic