Bericht: Michael Bühler, Trainer Swiss Paraclimbing Team
Der Para-Climbing-Weltcup in Innsbruck war dieses Jahr in mehrfacher Hinsicht historisch: Mit 233 Athlet:innen aus 25 Ländern war es der erste Para-Climbing-Wettkampf der Geschichte, bei dem es in allen 20 Sportklassen genügend Registrierungen gab. Für die Schweiz waren 14 Athlet:innen am Start. Zudem war es der erste Weltcup nach Bekanntgabe der acht paralympischen Sportklassen. Diese Weiterentwicklung zeigte sich auch im Routenbau, der moderne technische Boulderprobleme und spektakuläre dynamische Sprünge umfasste.
Dominic Geisseler, der Gewinner der beiden letzten Ausgaben der Sportklasse AU3 in Innsbruck, musste dieses Jahr nach der Qualifikation erstmals um eine Finalteilnahme zittern. Er erreichte den vierten Platz. Mit 33+ kletterte er dort genau gleich hoch wie sein ungarischer Konkurrent Bence Kerekes. Aufgrund seiner schlechteren Qualifikationsleistung musste sich Dominic, wie bereits beim ersten Weltcup in diesem Jahr in Salt Lake City, mit dem zweiten Platz begnügen.
«Innsbruck war wie immer ein super Erlebnis. Nach einer eher verhaltenen Qualifikation meinerseits und sehr starker und unter anderem auch neuer Teilnehmer war die Finalteilnahme dieses Jahr doch eher knapp. Umso mehr freut es mich, dass ich mich im Finale steigern konnte! Mit dem 2. Platz bin ich sehr zufrieden. Die Routen werden jedes Jahr schwieriger, da das Niveau aller Teilnehmer wieder gestiegen war.»
- Dominic Geisseler
Doris Rohner, die seit vier Jahren in der Sportklasse RP1 klettert, erreichte einen starken 5. Platz. Von den zehn Athletinnen, die sich pro Sportklasse für die Paralympischen Spiele 2028 in Los Angeles qualifizieren können, ist dies ein vielversprechender Rang. Für das Finale, für das sich nur vier Athletinnen qualifizieren konnten, reichte es leider knapp nicht.
Sarah Longhi, die in Salt Lake City knapp an einer Medaille vorbeigeklettert war, bewies, dass sie mit ihrem kämpferischen Kletterstil auch nach der Neuklassifizierung von RP1 in RP2 in die Medaillenränge klettern kann. Mit einer Höhe von 22+ konnte sie den 3. Platz aus der Qualifikation verteidigen.
«Was für ein Wettkampf! Ich bin unglaublich stolz auf mich. Denn mein Mindset wurde richtig gefordert und die Routen waren taff und es gab einige Kletterpassagen, die eine echte Herausforderung für mich waren. Die Stimmung war grandios, die Teamkameraden phänomenal und ich einfach nur glücklich über meine Bronzemedaille und den Podestplatz.»
- Sarah Longhi
Als dritte Schweizerin konnte sich die blinde Kletterin Laila Grillo in der Sportklasse B1 für das Finale qualifizieren. Wie bereits im letzten Jahr in Innsbruck und Arco kletterte sie unter Anweisungen ihrer Guide Delia Bless mit der Höhe 29+ auf den starken dritten Platz und holte somit ihre dritte Bronzemedaille in ihrer Weltcupkarriere.
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Bilder: Lena Drapella/IFSC