Die Bahn-WM ist das erste und einzige Rennen im Velodrom von Paris vor 2024 und somit in gewisser Weise bereits die Hauptprobe für die paralympischen Spiele in etwas weniger als zwei Jahren. Nach der erfolgreichen Strassensaison ist man mit Blick auf den Saisonhöhepunkt im Bahnradsport guten Mutes und verfügt über ein ambitioniertes Team. Dazu gehören die starke Nachwuchsfahrerin Kaya Kern, welche zum ersten Mal bei einem internationalen Grossanlass am Start steht, der erfahrene Bahnradfahrer Roger Bolliger, WM-Debütantin Flurina Rigling aus Zürich sowie Laurent Garnier aus der Westschweiz.
Ambitionierte Nachwuchs-Cycler:innen gesucht
«Wir verfügen über ein motiviertes Team, dass in Zukunft weiterwachsen soll», so Nationalcoach Dany Hirs. «Wenn wir den Para-Cycling-Spitzensport fördern wollen, gehören Bahn und Strasse zusammen. Wir möchten noch mehr Fahrer:innen finden, denn es gibt 12 Kategorien», fügt der Coach hinzu. Laut den neuen Qualifikationsregeln für die Paralympics zählen die Punkte der ersten drei Athlet:innen jeder Kategorie für die Paralympics-Quotenplätze. Für PluSport sowie die gesamte Entwicklung im Schweizer Para-Cycling wäre es deshalb von hoher Bedeutung, weitere motivierte Athlet:innen gewinnen zu können, um so die Chancen für zusätzliche Quotenplätze zu erhöhen.
Schweizer Para-Cycling-Pionier
Die letzte internationale Schweizer Para-Medaille auf der Bahn gab es 2000 in Sydney, als Beat Schwarzenbach Paralympics-Gold holte. Damals musste der Schwyzer für das Training nach Augsburg fahren. Heute trainieren die Schweizer Athlet:innen im Velodrome in Grenchen oder in Aigle. «In der Schweiz verfügt der Bahnradsport noch über viel unausgeschöpftes Potential. Die Erfahrungen, die wir an dieser WM sammeln, sind für die Weiterentwicklung unseres Sports deshalb sehr wichtig», so Dany Hirs.
Fünf Disziplinen an vier Tagen
Das Schweizer Quartett erwartet in Paris zwischen dem 20. und 23. Oktober vier intensive Renntage. Alle vier Athlet:innen werden pro Tag in den Disziplinen 200 m fliegend, Zeitfahren (über 500 m oder 1000 m), in der Einzelverfolgung (über drei oder vier Kilometer), im Team Sprint und im Scratch Race mindestens einmal am Start stehen. Die zahlreichen Rennen erhöhen gleichzeitig aber auch die Gelegenheit, Punkte für die angestrebten Quotenplätze zu holen, wobei der Fokus nicht alleine auf Paris 2024 liegt. Bereits im kommenden Jahr findet in Glasgow die kombinierte Strassen- und Bahn-WM statt. «Auch deshalb sollen die Athlet:innen jetzt in so vielen Disziplinen wie möglich starten. Wir möchten sehen, welche Chancen sich uns in Schottland neben dem Strassenrennen noch bieten könnten», erklärt der Nationalcoach. Und mit welchen Ergebnissen ist an der diesjährigen WM zu rechnen? «Alles ist möglich», meint Dany Hirs nach mehrere intensiven Trainingswochen in Grenchen.
Das Wettkampfprogramm:
Wettkämpfe mit Schweizer Beteiligung
20. Oktober | ||
9:00
16:07 18:00 | Resultate: 200 m flying start (Omnium): 2. Flurina Rigling, 53.591 km/h 9. Kaya Kern, 45.968 km/h 12. Roger Bolliger, 52.785 km/h 13. Laurent Garnier, 56.617 km/h
4 km Einzelverfolgung Quali 4 km Einzelverfolgung Final | Flurina Rigling, Kaya Kern, Laurent Garnier, Roger Bolliger Laurent Garnier
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21. Oktober | ||
9:00
16:00
| Resultate: 500 m Zeitfahren Quali 1 km Zeitfahren Quali 500 m Zeitfahren Final 3. Rang/Bronze Flurina Rigling, 41.087 km/h 15 km Scratch Race 10. Laurent Garnier 1 km Zeitfahren 14. Roger Bolliger | Flurina Rigling, Kaya Kern Roger Bolliger
Laurent Garnier Roger Bolliger |
22. Oktober | ||
9:00 12:58 14:00 17:00
| 3 km Einzelverfolgung Quali 3 km Einzelverfolgung Quali 1 km Zeitfahren Quali 3 km Einzelverfolgung Final 1 km Zeitfahren Final | Flurina Rigling, Kaya Kern Roger Bolliger Laurent Garnier
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23. Oktober | ||
9:00 14:30 | 750 m Team Sprint Quali 15 km Scratch Race 10 km Scratch Race 750 m Team Sprint Final |
Roger Bolliger Flurina Rigling, Kaya Kern
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Fotocredit: Swiss Paralympic/Sarah Ennemoser