Beinahe routiniert wählten sich an diesem Samstagmorgen gegen 100 Teilnehmende in die Online-Konferenz ein, währenddem im Haus des Sports Präsident Markus Gerber, die Geschäftsleitung von PluSport mit René Will, Hanni Kloimstein und Susanne Dedial, drei Referenten und Moderatorin Regula Muralt vor den Kameras, aber nicht vor Publikum standen. Einmal mehr konnte PluSport eine virtuelle Tagung ohne technische Probleme durchführen; das Support-Team in Volketswil hatte nur wenige Anrufe und konnte in den meisten Fällen behilflich sein.
Zum Einstieg präsentierte Projektleiterin Olivia Stoffel die Vorzüge der Software Clubdesk für die Vereinsadministration der Clubs. Eine gemeinsame Ablage für den Vorstand, die Möglichkeit, aus dem Tool Webseiten und Newsletters zu erstellen sowie die Mitgliederverwaltung vereinfachen die Zusammenarbeit im Vorstand erheblich, was einige der Clubs bereits bestätigt haben. Die Mitgliederverwaltung wird noch mit der Datenbank von PluSport verknüpft werden, sodass eine doppelte Führung der Mitgliederdaten nicht mehr nötig sein wird. Bei Fragen können sich die Clubs gerne an Olivia Stoffel wenden.
Markus Pfisterer musste für sein Engagement als neuer Verantwortlicher bei der Stiftung Swiss Sports Integrity das Mandat als Vorstandsmitglied bei PluSport Schweiz vorzeitig niederlegen. René Will begrüsste ihn auf der Bühne und betonte, dass er sich keine andere Persönlichkeit als ihn für diese Stelle vorstellen könne. Er hat Sportverbände geführt, war selber Para-Spitzensportler, ist Jurist und war neben PluSport auch beim Swiss Paralympic Committee als Stiftungsratsmitglied in der Führungsebene tätig. Markus Pfisterer erläutert in einem kurzweiligen Referat die Aufgaben von Swiss Sport Integrity und der Meldestelle für Antidoping und Ethik im Sport.
Selbstbestimmung. Was heisst das eigentlich? Was bedeutet das für Menschen mit Beeinträchtigung? Chantal Cavin zeigte in ihrem Referat mit ein paar Beispielen auf, wo sie weniger vor vollendeten Tatsachen stehen und mehr Entscheidungsfreiheit haben möchte, Unterstützung annehmen will, wenn sie sie wirklich braucht. Abstimmen ohne Hilfe funktioniere nicht - sie kann das Ja/Nein-Feld auf dem Zettel nicht sehen; die Steuererklärung online ausfüllen hingegen geht. Sodann wurden die Videos von Clubverantwortlichen eingespielt, die sich in einem Interview zum Thema äussern konnten.
«Welche Mitwirkungsformen kennen wir in unserem Club? Good Practice-Beispiele» und «Selbstbestimmung im Sportbetrieb, aber wie?» waren die zwei Workshop-Themen, die in sechs Workshop-Gruppen so eifrig diskutiert wurden, wie es von den Moderatoren fast nicht erwartet worden war. Tipps und Tricks wurden ausgetauscht: wie lässt man die «leiseren» Mitglieder zu Wort kommen, wie macht man Abstimmungsvorlagen für die Generalversammlung verständlich, wie geht man mit Teilnehmenden um, die ihre Selbstbestimmungsmeinung alle paar Minuten ändern? Am Ende gab es einen so grossen bunten Strauss an Ideen, dass die Teilnehmenden in eine wahre Aufbruchs-, Umsetzungs- und Frühlingsstimmung kamen. Die Erkenntnisse werden aufbereitet und den Clubs zur Verfügung gestellt.
Mit diesen vielen spannenden Ideen wurde die EK am frühen Nachmittag geschlossen, und die Online-Teilnehmenden konnten den Rest des schönen Tages noch draussen verbringen - bei zwar kaltem, aber schon frühlingshaft anmutendem Wetter.