Herausragende Saison für Robin Cuche. Der Neuenburger zeigte konstant starke Leistungen und klassierte sich in allen Disziplinen in den vorderen Rängen. Im Gesamtweltcup belegte er den zweiten Platz, ebenso im Riesenslalom. Besonders hervorzuheben ist seine Silbermedaille im Slalom bei den Para-Ski-Weltmeisterschaften in Maribor. Es war bereits seine insgesamt fünfte WM-Silbermedaille!
Auch Théo Gmür, der nach einer zweijährigen Verletzungspause sein Comeback feierte, zeigte beeindruckende Leistungen. Der dreifache Paralympicssieger von 2018 sicherte sich mehrere Podestplätze, darunter einen dritten Rang beim Heimweltcup in St. Moritz. Bei der WM in Maribor musste er sich im Riesenslalom mit dem undankbaren vierten Platz begnügen, was für ihn nach der langen Pause dennoch ein Erfolg war.
Die Nachwuchsathlet:innen konnten in dieser Saison wichtige Erfahrungen sammeln – einige von ihnen feierten sogar ihr Weltcupdebüt. Brandon Gex, Silvia Albisser, Ueli Rotach sowie Marc Bleiker mit Guide Benjamin Tresch zeigten erfreuliche Fortschritte und bestätigten, dass sie für zukünftige Wettkämpfe im internationalen Vergleich gut aufgestellt sind. Emerick Sierro hingegen musste die Saison verletzungsbedingt vorzeitig beenden und verpasste somit leider sein geplantes WM-Debüt.
Das Schweizer Para-Ski-Team blickt mit klaren Zielen auf die kommende Saison. Im Fokus stehen die Paralympischen Winterspiele 2026 in Milano Cortina.
Sehr positive Bilanz bei den Para Snowboarder:innen
Nach intensiven Trainingsmonaten, Höhen und Tiefen im Wettkampfgeschehen und beeindruckenden Einzelleistungen zieht Para Snowboard Nationaltrainer Silvan Hofer eine sehr positive Saisonbilanz.
Der Saisonauftakt gelang im Herbst in der SnowWorld Landgraaf. Dank idealen Bedingungen und der engen Zusammenarbeit mit dem niederländischen Team konnte das Schweizer Para Snowboard-Team dort intensiv trainieren – inklusive eigens errichteter Startgerade. Es folgten inklusive Trainingslager mit der BASE in Hintertux, wo der Fokus auf Technik und Sprung lag. Auch in Saas-Fee wurden - trotz erschwerter Rahmenbedingungen - wertvolle Einheiten absolviert: Vor allem die langen Wege stellten die Athlet:innen mit Mobilitätsbeschränkungen eine Herausforderung dar. «Aber wir haben gute Lösungen gefunden und konnten trotzdem effektiv trainieren», betont Silvan.
Der eigentliche Weltcupauftakt in Landgraaf verlief etwas holprig. Umso beeindruckender war die Leistung von Aron Fahrni, der sich in beiden Rennen aufs Podest kämpfte und gleichzeitig seinen ersten Weltcupsieg der Saison feierte. Auch Lisa Vos aus dem niederländischen Team überzeugte mit einem starken zweiten Platz. «Das zeigt, welche mentale Stärke in unserem Team steckt», so Silvan.
Der weitere Saisonverlauf war geprägt von ständigen Planänderungen: Verschiebungen von Rennen, ein zusätzliches Trainingslager in der Lenk und gesundheitliche Rückschläge in Finnland erschwerten den Rhythmus. Romy Tschopp musste verletzungsbedingt pausieren, Kevin Fetz reiste verspätet an und wurde ebenfalls krank.
Highlight Weltcup in der Schweiz
Der erste Para Snowboardcross-Weltcup auf Schweizer Boden – zusammen mit Ski- und Snowboardcross in der Lenk war definitiv ein Höhepunkt und ein voller Erfolg. Bei der Premiere gewann Fabrice von Grünigen Bronze und Sandro Bohnet dominierte den Europacup mit einem ersten und einem zweiten Platz.
In Küthai (AUT) zeigte dann Aron Fahrni seine Klasse und gewann beide Banked-Slalom-Rennen. Damit sicherte sich der Berner Oberländer souverän die Weltcupkugel in dieser Disziplin – besonders beeindruckend angesichts der starken chinesischen Konkurrenz. Den Schlusspunkt der Saison setzte die Weltmeisterschaft im kanadischen Big White. Nach einer vielversprechenden Vorbereitung an den vorangegangenen Weltcuprennen in Steamboat (USA) reiste das Team mit Rückenwind und viel Selbstvertrauen an die WM. Aron Fahrni sicherte sich mit einer herausragenden Leistung den Vizeweltmeistertitel – eine Leistung, die laut Silvan kaum weniger wert ist als sein früherer Weltmeistertitel. «Vor allem gegen die starke chinesische Konkurrenz ist das ein Riesenerfolg.» Fabrice von Grünigen kämpfte trotz Schmerzen, Romy Tschopp zeigte Herz und Technik, hatte aber Pech bei der Auslosung.
Abschliessend lobt Silvan Hofer besonders den starken Teamgeist und die enge Zusammenarbeit mit dem niederländischen Team: «Die Zusammenarbeit war fantastisch. Ich bin extrem stolz auf mein Team und den ganzen Staff.»
Mit vielen wertvollen Erfahrungen im Gepäck, grossem Zusammenhalt und neuer Motivation blickt das Para Snowboard-Team nun nach vorne – auf die nächste Saison und das grosse Ziel: Paralympics Milano Cortina 2026.
Ungewollte Wettkampfpause für Luca Tavasci
Unser Para-Langläufer Luca Tavasci musste verletzungs- und krankheitsbedingt seine Starts in der Weltcupsaison absagen. Geplant waren Teilnahmen bei den internationalen Rennen in Vuokatti (FIN), Val di Fiemme (ITA), Steinkjer (NOR), Ulricehamn (SWE) und Trondheim sowie bei den Weltmeisterschaften über die Langdistanz in Toblach und im Sprint in Trondheim.
Nach der unfreiwilligen Wettkampfpause steht nun die Sommerpause vor der Tür. Der Fokus liegt bereits auf den Vorbereitungen für die nächsten Winter-Paralympics 2026 in Milano-Cortina.