Die beiden Goldmedaillen an der Para-Cycling-EM in Österreich sind die ersten Erfolge an internationalen Titelwettkämpfen für Celine van Till. Die Genferin hat bereits Karrieren im Dressurreiten und in der Leichtathletik hinter sich – gesundheitliche Probleme zwangen sie mehrmals zur Neuorientierung.
In der Kategorie Standing bescherte Flurina Rigling dem Schweizer Team zwei Medaillen. Zum Auftakt fuhr sie im Zeitfahren auf den zweiten Rang. Im Kampf gegen die Uhr musste sich die Athletin aus Hedingen (ZH) nur der deutschen Fahrerin Hausberger geschlagen geben. Im Strassenrennen behielt die 25-Jährige dann die Oberhand: «Die Goldmedaille bedeutet mir extrem viel», sagte Rigling nach der Ankunft im Ziel.
Ebenfalls zwei Mal aufs Podest schaffte es die Handbikerin Sandra Stöckli. Die Athletin aus Jona wurde im Zeitfahren Vize-Europameisterin und erreichte im Strassenrennen den dritten Rang. Die Bronzemedaille betrachte sie als kleinen Dämpfer, im Blick auf die gesamte Saison komme sie allerdings zu einem positiven Fazit: „Ich konnte konstant an der Spitze mitfahren“, sagte Stöckli.
Auch Benjamin Früh hatte Grund zur Freude: Der Handbiker aus dem Zürcher Oberland gewinnt Bronze. „Ich bin sehr zufrieden“, sagt Früh nach dem Rennen. Der Kurs mit zwei Anstiegen habe ihm sehr gelegen. Er sei froh, dass seine Formkurve wieder nach oben zeige, nachdem ihn gesundheitliche Probleme im letzten Jahr zurückgeworfen hatten.
Die Schweiz hatte zuvor noch nie eine so grosse Cycling-Delegation an einen internationalen Titelwettkampf geschickt wie 2022 nach Oberösterreich. So war beispielsweise der Tandemfahrer Christian Ackermann zum ersten Mal an einer EM. Aber auch Altmeister Heinz Frei war wieder mit von der Partie: Der 64-Jährige schaffte in der umkämpften MH3-Wettkampfklasse zwei Top-Ten-Platzierungen.
Nach der EM in Oberösterreich stehen für die Para-Cycler*innen nun die Schweizermeisterschaften Ende Juni und ein weiterer Weltcup in Québec an. Im kanadischen Baie-Comeau findet im August dann auch das Saisonhighlight statt - die WM. Sie ist ein weiterer Meilenstein in Richtung Paris 2024 und der WM 2024 in Zürich. Diese ist für die Schweizer Para-Cycling-Szene ein grosses Ziel.
Resultate Para-cycling Standing
Christian Ackermann MB
Zeitfahren 9. Rang
Adolf Auf der Maur MC3
Zeitfahren 11. Rang
Fabio Bernasconi C4
Zeitfahren 10. Rang
Strassenrennen 10. Rang
Roger Bolliger MC2
Zeitfahren 9. Rang
Strassenrennen 8. Rang
Laurent Garnier C4
Zeitfahren 9. Rang
Strassenrennen 11. Rang
Flurina Rigling WC4
Strassenrennen 1. Rang
Zeitfahren 2. Rang
Celine van Till WT2
Zeitfahren 1. Rang
Strassenrennen 1. Rang
Fabiano Wey MT1
Zeitfahren 6. Rang
Timothy Zemp MC4
Zeitfahren 4. Rang
Strassenrennen 6. Rang
Handbike
Heinz Frei MH3
Zeitfahren 8. Rang
Strassenrennen 7. Rang
Felix Frohofer MH4
Team Relay 5 (von 8)
Benjamin Früh MH1
Team Relay 5 (von 8)
Strassenrennen 3. Rang
Zeitfahren 4. Rang
Fabian Recher MH4
Team Relay 5 (von 8)
Zeitfahren 10. Rang
Strassenrennen 5. Rang
Sandra Stöckli WH4
Zeitfahren 2. Rang
Strassenrennen 3. Rang
Alain Tuor MH1
Strassenrennen 5. Rang
Zeitfahren 5. Rang