Kunz-Inderkummen ist seit 2012 als Blindenschützin aktiv. An den anstehenden Europameister-schaften gehört die Hausfrau und Mutter trotz einer schwierigen Vorbereitung zu den Anwärterinnen auf einen Finalplatz, inklusive Aussenseiterchancen auf eine Medaille.
Pandemiebedingt konnte Kunz-Inderkummen seit zwei Jahren keine Ernsteinsätze mehr bestreiten. «Eine Standortbestimmung fehlt uns entsprechend», so Nationaltrainer Heinz Reichle. «Als schwer-wiegender stufe ich jedoch die Einschränkungen im Training ein», so Reichle weiter.
Nach der zweiten Covid-Impfung litt die ehemalige Maître d’hôtel nämlich unter so heftigen Nebenwirkungen (Muskelschmerzen nach nur geringen Belastungen), dass während fünf Monaten nur ein stark reduziertes Training möglich war. Eine Herausforderung für Kunz-Inderkummen, die aufgrund des mangelnden Sehvermögens ihren Sport sehr gefühlsbetont ausführen muss, wofür Muskelverspannungen jeglicher Art Gift sind. Letztere führen überdies auch nach der Booster-Impfung zu vier weiteren Wochen Trainingspause. Speziell vor dem Hintergrund der gleichzeitig vollzogenen reglementarischen Anpassung der Dunkelbrille keine optimale Ausganglage.
Dennoch: Claudia Kunz-Inderkummen und Heinz Reichle blicken optimistisch nach Norwegen. Läuft es normal, sind Finalqualifikationen im Schiessen liegend sowie im Schiessen stehend drin, wobei Reichle im Schiessen stehend eine Platzierung zwischen Rang 8 und 12 für realistisch hält. «Läuft es optimal, hat Claudia sogar Aussenseiterchancen auf eine Medaille», so der Nationaltrainer weiter.
Die Abreise nach Norwegen erfolgt für das Duo am 13. März. Zweite Schweizer Teilnehmerin in Hamar ist Nicole Häusler.