«Da ich vor allem meine Gesundheit bewahren und meine zukünftigen Lebensprojekte retten will, habe ich in Absprache mit meinen medizinischen Betreuern und nach reiflicher Überlegung beschlossen, hier aufzuhören. Ich bin dankbar für die immensen Lektionen, die mich der Sport gelehrt hat. Für mich war es eine Schule des Lebens und eine gute Vorbereitung auf das, was die Zukunft bringen mag.»
Vom Pferd auf die Tartanbahn
Celine van Till war eine talentierte Nachwuchs-Reiterin und gehörte dem Schweizer Juniorenkader Dressur an, bevor sie 2008 in einem Trainingscamp in Deutschland vom Pferd stürzte und mit einem Schädel-Hirn-Trauma einen Monat lang im Koma lag. Seitdem lebt die 29-jährige Westschweizerin mit einer Einschränkung ihres Sehfelds sowie Gleichgewichts- und Koordinationsdefiziten.
Pferde blieben auch nach dem Unfall ihre Leidenschaft. Zurück im Sattel und dank des Vertrauens und der Harmonie, die zwischen Pferd und Reiter von elementarer Bedeutung sind, nahm sie wieder an Dressur-Wettkämpfen teil. 2010 bestritt sie ihre ersten internationalen Para-Dressur-Wettkämpfe sowie die Weltmeisterschaften in Kentucky. 2014 und 2015 nahm Celine an der WM und EM in Frankreich teil. Den Traum von einer Paralympics-Teilnahme erfüllte sie sich 2016 in Rio.
Anfang 2018 entschied sich die ehrgeizige Genferin, in die Leichtathletik und auf den Sprint umzusatteln. Ihr sportliches Talent und ihre professionelle Einstellung ermöglichten ihr einen schnellen und ambitionierten Einstieg in die Disziplin. Celine war für die Europameisterschaften 2021 in Bydgoszcz selektioniert und bereitete sich auf die Paralympics in Tokio vor, bevor der Unfall in Tunesien ihre Pläne nun änderte.
PluSport wünscht Celine van Till von Herzen alles Gute für die Zukunft und gratuliert zu ihrer erfolgreichen sportlichen Karriere. Celine bleibt uns sicherlich als Botschafterin weiter erhalten.