Der etwas andere Sponsorenlauf
Von Oron nach Mailand – eine beeindruckende Herausforderung
90 Kilometer Laufen, 250 Kilometer Radfahren, 25 Kilometer Rudern und 35 Kilometer mit Tourenski: insgesamt 400 Kilometer und 8'000 Höhenmeter. Vom 1. bis 5. Februar 2026 stellen sich 19 Athletinnen und Athleten einer einzigartigen sportlichen Herausforderung: Sie wollen in fünf Tagen von Oron durch die Schweiz, über die Alpen bis nach Mailand zum House of Switzerland der Olympischen Spiele gelangen.
Dort werden sie einen Tag vor der Eröffnung der Olympischen Winterspiele ankommen. Aber es ist nicht nur eine aussergewöhnliche Leistung: Es ist vor allem eine Botschaft für Inklusion und ein Projekt, das PluSport unterstützen wird. Wir hatten die Gelegenheit, mit David Platel, dem Präsident der Organisation zu sprechen.
David Platel, Sie sind Präsident des Projekts Oron-Mailand 2026. Was hat Sie zu diesem Projekt inspiriert? Und wie entwickelt man eine solche Idee bis zu ihrer Umsetzung?
Dieses Projekt entstand aus einer Mischung aus Mut, sportlicher Leidenschaft und einer guten Portion Verrücktheit. Wir hatten bereits 2018 eine Sport- und Wohltätigkeitsveranstaltung organisiert. Der Wunsch, ein solches Abenteuer erneut zu erleben, war stärker als die Vernunft. Die Idee, Oron mit Mailand zu verbinden, am Rande der Eröffnung der Olympischen Winterspiele, bietet natürlich eine grosse Sichtbarkeit für das Projekt.
Hinter dieser Strecke steht der Wunsch, ein gemeinschaftliches Abenteuer zu schaffen, das über die reine sportliche Leistung hinausgeht und Werte wie Solidarität, Inklusion und Teilen in den Vordergrund stellt.
Eine Idee in ein konkretes Projekt umzusetzen, erfordert dann viel Disziplin, aber auch echten Teamgeist. In diesem Sinne wurde das Organisationskomitee gebildet. Es ist zwar ein langer Prozess, aber ein spannender – und jeder Schritt bestärkt uns in unserer Überzeugung, dass wir etwas Sinnvolles und zutiefst Menschliches aufbauen.
Seit wann arbeiten Sie an der Planung und Organisation?
Wir arbeiten seit knapp zehn Monaten strukturiert daran. Das Konzept wurde zwar schon etwas früher entwickelt, aber erst im 2025 haben wir die Planung des Projekts wirklich intensiviert.
Wie lange dauert es, ein solches Projekt durchzuführen? Wie viele Stunden widmen Sie diesem Projekt?
Ein Projekt dieser Grössenordnung erfordert ein Jahr intensiver Vorbereitung. Ich persönlich widme diesem Projekt mehrere Stunden pro Woche, manchmal sogar viel mehr. Durch die gute Aufgabenteilung innerhalb des sehr engagierten Komitees kann die Arbeit effizient aufgeteilt werden. Ich möchte mich an dieser Stelle für ihr vorbildliches Engagement bedanken.
Wie viele Personen arbeiten derzeit an diesem Projekt?
Wir verfügen über ein strukturiertes Team von 9 Personen in der Organisation, 10 Personen in der Logistik, mehrere Spezialisten für die Sicherheit in den Alpen, die sportliche Betreuung und die Kommunikation.
Hinzu kommen die 19 Athleten, die an den fünf Tagen der Herausforderung teilnehmen. Es handelt sich um ein echtes multidisziplinäres Team von 33 Personen, in dem jeder wertvolles und sich ergänzendes Fachwissen einbringt.
Sie sind professionell organisiert. Was braucht es, um ein Projekt dieser Grössenordnung umzusetzen?
Vor allem braucht es eine klare Vision und dann solide Kompetenzen in mehreren Bereichen. Logistik, um eine Reise in mehreren Etappen zwischen zwei Ländern zu organisieren; Sicherheit, insbesondere für die Überquerung der Alpen; Sportliche Betreuung, damit sich die Athleten voll und ganz auf ihre Leistung konzentrieren können; Kommunikation, um Menschen für das Projekt zu mobilisieren, zu informieren und zusammenzubringen; Projektmanagement, um alle Massnahmen zu koordinieren und die Gesamtkohärenz sicherzustellen.
Schliesslich braucht es ein eingespieltes Team, das in der Lage ist, schnell Entscheidungen zu treffen und sich an Situationen anzupassen, denn ein Projekt dieser Grössenordnung birgt immer auch Unvorhergesehenes.
Kann man die Athleten während ihrer Etappen begleiten? Das heisst, mit ihnen laufen oder sie mit dem Fahrrad begleiten?
Mehr als 100 Läufer:innen werden die erste Etappe mit einer Länge von 24 km von Oron-la-Ville aus in Richtung Olympisches Museum in Lausanne begleiten.
Für den Rest der Strecke, insbesondere in den Alpengebieten oder auf den Strassen, ist leider eine Begleitung aus Sicherheitsgründen nicht möglich.
Der Start der ersten Etappe ist am 1. Februar 2026. Was wird bis dahin passieren?
Die kommenden Wochen werden intensiv und entscheidend sein. Die detaillierten Routen für jede Etappe werden geplant, Sponsoren und institutionelle Partner zur Unterstützung des Projekts mobilisiert, Kommunikationsmassnahmen erstellt und Unterstützungsveranstaltungen organisiert und selbstverständlich trainieren die Athlet:innen intensiv in den verschiedenen Sportarten.
Wir möchten auch die Bevölkerung in dieses Abenteuer einbeziehen. Es werden Präsentationen und Treffen mit den Athlet:innen organisiert, um eine echte kollektive Dynamik rund um diese einzigartige Herausforderung zu schaffen.
Es handelt sich nicht nur um ein äusserst spannendes Projekt, wir sind auch sehr gerührt, dass Sie an PluSport gedacht haben. Warum haben Sie sich für uns entschieden?
PluSport war eine naheliegende Wahl. Ihre Mission – die Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderung durch Sport – verkörpert genau die Werte, die wir vermitteln möchten.
Die Herausforderung Oron–Mailand ist in erster Linie ein menschliches Abenteuer: Es geht darum, über sich hinauszuwachsen, Solidarität zu zeigen und offen für andere zu sein.
Wir möchten, dass diese kollektive Energie einem Anliegen dient, das uns tief berührt. Die Unterstützung von PluSport ist für uns eine konkrete Möglichkeit, unser sportliches Engagement in den Dienst der Inklusion und des Zusammenlebens zu stellen.
Kann man Ihr Projekt unterstützen? Wenn ja, wie?
Wir freuen uns über jede Form der Unterstützung – sei es, unsere Botschaft weiterzugeben, im eigenen Umfeld darüber zu sprechen, die Athletinnen und Athleten auf der Strecke anzufeuern oder uns mit einer kleinen Spende zu helfen. Jeder Beitrag, wird vollständig an PluSport weitergeleitet.
Und genau das macht dieses Projekt zu viel mehr als einem sportlichen Abenteuer – es ist eine gemeinsame, menschliche und solidarische Reise, an der alle mitwirken können.
Wir werden regelmässig über dieses Projekt berichten und Sie vom Start in Oron an begleiten. Was haben Sie während dieser sportlichen Herausforderung geplant?
Mit täglichen Videos und Fotos zu jeder Etappe, Liveticker und exklusiven Interviews mit den Athlet:innen und beteiligten Personen kann das Abenteuer Oron–Mailand von innen heraus erlebt werden.
Unser Ziel ist klar: Jeder soll die Anstrengung, die Emotionen und die Werte der Solidarität spüren können, die dieses Abenteuer ausmachen.
Das Projekt Oron–Mailand ist nicht nur fünf Tage intensiver Sport. Es ist eine menschliche, kollektive und inspirierende Geschichte, die wir mit möglichst vielen Menschen teilen möchten.
«Jede Etappe wird ein Ausdruck der Anerkennung an die Anstrengung, das Miteinander und den olympischen Geist sein»
400 Kilometer und 8'000 Höhenmeter für einen guten Zweck.
Ein Traum - ein Weg
1 Etappe: Oron – Lausanne
2 Etappe: Aigle – Saas-Fee
3 Etappe: Saas-Fee – Saas-Almagell
4 Etappe: Saas-Almagell – Macugnaga
5 Etappe: Macugnaga – Mailand