Inklusion

Moderner Sportunterricht berücksichtigt die Vielfalt

Matthias Vogel, Leiter der Fachgruppe Sport an der gibb Berufsfachschule Bern wandte sich an PluSport mit dem Bedürfnis nach einer praxisorientierten Weiterbildung für sich und seine Berufskolleg:innen. Thema: inklusiver Sportunterricht.

An der grössten Berufsfachschule der Schweiz werden auch Lernende unterrichtet, welche die entsprechenden Anforderungen für das Absolvieren einer EFZ-Lehre (noch) nicht erfüllen. Die Beeinträchtigungen dieser Lernenden sind sprachlicher, kognitiver oder motorischer Natur; einige sind im Autismus-Spektrum oder haben ein ADHS.

PluSport präsentierte also «Good Practice» mit integraler Selbsterfahrung. Dabei erleben die Teilnehmenden die Bewegungsformen in der Situation mit einer simulierten oder als Mitspielende ohne Beeinträchtigung.
«Die Vielfalt der Kinder und Jugendlichen ist im bewegten Unterricht speziell herausfordernd. Ein zeitgemässer Sportunterricht berücksichtigt das. Wer keine Rollstuhlfahrerenden in der Klasse hat, ist nicht frei von Kindern mit speziellen Bedürfnissen. Nicht selten sind Autismus-Spektrum oder ADHS nicht abgeklärt», argumentiert Reto Planzer, Fachspezialist Inklusion bei PluSport.

Mehr zu unseren Dienstleistungen für Schulen unter plusport.ch/school

 


Freude am Tennisspielen entdecken

Tenniskurse für Kinder und Jugendliche mit einer kognitiven Einschränkung sind eines von vielen Engagements der Michel Kratochvil Tennis Academy MKTA, die auch den Breitensport fördert.

Es ist Montagabend; im Korridor der MKTA herrscht reges Treiben und sämtliche Hallenplätze sind besetzt. Ausser Platz 3, den man vom Restaurant aus bestens im Blick hat und wo sich die Eltern der Kinder eine Stunde Pause gönnen. Hier beginnt gleich das wöchentliche Tennistraining der 4-er Kids-Gruppe mit unterschiedlichen kognitiven Beeinträchtigungen. Die vier sind nervös und gleichzeitig merkt man die Vorfreude auf das bevorstehende Training an.

Das Training wird speziell auf die Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten. Einfache Übungen auf einer halben Platzfläche und langsame Bälle, so werden die sie Schritt für Schritt an anspruchsvollere Aufgaben herangeführt. Dabei spielen Rituale und eine klare Struktur eine wichtige Rolle, um den Kindern Sicherheit und Orientierung zu geben. «Wenn diese Gruppe bei uns trainiert, sind sie ein Teil der Tennisgemeinschaft; sie sind in erster Linie Tennisspielende und nicht Kinder mit einer Behinderung», sagt Michel Kratochvil, Inhaber der MKTA, die zeigt, dass Tennis für alle zugänglich ist. Durch ihr Engagement trägt die Akademie dazu bei, Vorurteile abzubauen und eine inklusive Sportlandschaft zu schaffen.

Weitere Informationen unter mkta.ch